Pressemeldung - 21.01.2015

Heizkosten für 2014

Zeitpunkt des Brennstoffkaufs entscheidet

  • Energieverbrauch geht um rund 16 Prozent zurück: Haushalte profitieren vom wärmsten Jahr seit Bestehen der regelmäßigen Temperaturmessungen
  • Rückgang des Ölpreises um 8,4 Prozent; nahezu konstanter Gaspreis (+0,2%)
  • Brennstoff-Restbestände aus 2013 reduzieren die prognostizierten Einspareffekte bei Ölheizungen merklich

Eschborn. Nach einer Prognose des Energiemanagers Techem reduzierte sich der durchschnittliche Heizenergieverbrauch 2014 in deutschen Haushalten gegenüber 2013 um etwa 16 Prozent. Zudem sank der Heizölpreis durchschnittlich um 8,4 Prozent, der Gaspreis blieb nahezu identisch. Niedriger Verbrauch gepaart mit sinkenden Preisen sollte eigentlich dazu führen, dass sich die Heizkosten für Haushalte mit Ölnutzung gleich mehrfach verringern und die Heizkosten dort um durchschnittlich 23 Prozent zurückgehen.

Doch ausgerechnet die milde Witterung könnte hier einen Strich durch die Rechnung machen. So weist Techem darauf hin, dass Heizöl durch den witterungsbedingt geringeren Verbrauch womöglich länger als üblich in den Tanks der Wohnhäuser vorrätig war. Aus diesem Grund macht sich der 2014 gesunkene Ölpreis nicht unbedingt in der kommenden Heizkostenabrechnung für das Jahr 2014 bemerkbar. Denn für diese gelten die Preise, die zum Zeitpunkt des Brennstoffkaufs herrschten. Sollte der Kauf, wie üblich, vor der Heizperiode 2013/2014 erfolgt sein und sollten die Vorräte über das gesamte Jahr 2014 ausgereicht haben, wären die in den Abrechnungen angesetzten Preise auf dem Niveau von 2013, also etwa 8 Prozent höher gegenüber 2014. Beim Erdgas macht sich der Effekt der Kostenunsicherheit nicht bemerkbar, da es hier keinen Abstand zwischen Lieferung und Nutzung des Brennstoffs gibt.

Mit grundsätzlichen Einsparungen können indessen sowohl die Nutzer von Heizöl als auch von Erdgas rechnen. Allein der starke Minderverbrauch aufgrund der warmen Witterung macht es möglich. Durch einen nahezu konstant gebliebenen Gaspreis reduzierten sich die Kosten bei einer Gasheizung beispielsweise um rund 16 Prozent.

Positiver Trend

Der allgemeine Trend ist erfreulich: In den rund 80 von Techem untersuchten Städten und Regionen sank der Energieverbrauch im vergangenen Jahr. Besonders freuen konnten sich Bewohner auf Helgoland und in Rheinstetten bei Karlsruhe – hier zeigen die Trenddaten, dass sich der Verbrauch sogar um über 22 Prozent verringert hat. Greifswald profitierte bei den Städten am wenigsten von den günstigen Umständen im Vorjahr, die prognostizierten Einsparungen sind im Vergleich zu den anderen Städten moderat. Dennoch beliefen sich diese immer noch auf 10,7 Prozent.

Aber auch wenn es für die Verbraucher hinsichtlich ihrer Heizkosten für 2014 gut aussieht, so können sie sich nicht dauerhaft auf günstiges Wetter und eine gute Brennstoffpreisentwicklung verlassen. Denn eine Analyse des Energieverbrauchs in deutschen Mehrfamilienhäusern von Techem zeigt, dass die Verbräuche, rechnet man die Auswirkungen der Witterung heraus, eigentlich seit geraumer Zeit nicht mehr gesunken sind. Daher muss Energieeffizienz – auch der Umwelt zuliebe – im eigenen Heizungskeller beginnen.

Die vorliegende Prognose des Heizenergieverbrauchs basiert auf dem Vergleich von Gradtagszahlen der Jahre 2013 und 2014 sowie auf einer Auswertung der Brennstoffpreise für Gas und Heizöl. Verbindliche Aussagen über den tatsächlichen Energieverbrauch und die angefallenen Kosten können jedoch erst nach der Erstellung aller Abrechnungen getroffen werden. Die aus der Abrechnung anonymisiert erhobenen Verbrauchsdaten sowie viele andere Informationen können in der Energiekennwerte-Studie von Techem nachgelesen werden. Die jährlich erscheinende Analyse, basierend auf den Daten des vorangegangenen Kalenderjahres, gibt einen Einblick in die energetische Situation des Gebäudebestandes in Deutschland. Damit bietet sie Hilfestellungen, um den Energieverbrauch in Wohnungen zu bewerten und Ansatzpunkte für Energiesparmaßnahmen zu erkennen.

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